
Projektbesuch Philippinen: Vorstandsmitglied Achim trifft Kleinstunternehmer vor Ort
26. Juni 2025Non-Profit-Mikrokredite allein reichen nicht, um Armut dauerhaft zu überwinden. Wer ein Kleinstunternehmen aufbauen will, braucht auch Kontakte und Vertrauen. Wie hilft Global Micro Initiative e.V. dabei, tragfähige Netzwerke zu schaffen?
Alleine Entscheidungen treffen, Rückschläge schultern, Kunden gewinnen – viele Menschen, die ein Kleinstunternehmen starten, stehen zunächst ganz allein da. Oft fehlt der Austausch mit Gleichgesinnten, Inspiration durch andere oder einfach jemand, der zuhört. Doch gerade solche Verbindungen geben Halt – besonders für Menschen, die mit sehr wenig auskommen müssen. Deshalb setzt Global Micro Initiative e.V. in den Armenvierteln der Philippinen und Indonesiens nicht nur auf Non-Profit-Mikrokredite, Schulungen und individuelle Beratungen, sondern ergänzt das Programm gezielt um eine vierte Säule: den Aufbau lokaler Netzwerke.
Netzwerkaufbau beginnt bei individuellen Beratungen
„Unsere Erfahrung zeigt: Langfristige Veränderung beruht nicht nur auf Kapital und persönlicher Entwicklung, sondern auch auf starken Verbindungen innerhalb der Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung unter Gleichgesinnten“, erklärt Joyce, Country Managerin auf den Philippinen.
Diese Erkenntnis prägt den vierten Baustein des Mikrokredit-Programms von Global Micro Initiative e.V.: Hilfe beim Aufbau lokaler Netzwerke.
Die Grundlage dafür liegt oft schon vor: Viele Projektteilnehmer leben in derselben Gegend und kennen sich vom Sehen her. Diese Vertrautheit wird bewusst genutzt: Bei Besuchen führt das Team von Global Micro Initiative e.V. gezielt Teilnehmer zusammen, deren Geschäftsmodelle gut zusammenpassen. So entsteht ein erster Anknüpfungspunkt – aus einer losen Bekanntschaft kann eine Zusammenarbeit werden.

Gruppenarbeit bei Schulungen vertiefen Netzwerke
Auch in den Schulungen ist Austausch fester Bestandteil. Die Teilnehmer arbeiten in kleinen Gruppen, lösen Aufgaben gemeinsam, stellen Fragen und geben einander Tipps. Dabei entstehen nicht nur neue Ideen, sondern auch echte Kontakte – oft begleitet von dem Gefühl: Ich bin mit meinen Herausforderungen nicht allein.
Selbst die Mittagspausen werden zum Raum für Begegnung. Joyce beobachtet regelmäßig: „Viele beginnen beim Essen Gespräche mit anderen – sie fragen nach Produkten, geben Empfehlungen weiter oder erzählen von eigenen Herausforderungen. Daraus entstehen oft neue Kontakte oder sogar geschäftliche Kooperationen.“
Ein Beispiel: Zwei Teilnehmerinnen lernten sich bei einer Schulung kennen – die eine betreibt bereits einen Verkaufsstand, die andere möchte neu anfangen. Noch vor Ort besprachen sie, wie sie künftig zusammenarbeiten könnten. Für beide entstand daraus ein Gewinn – wirtschaftlich und menschlich.

Starke Netzwerke für nachhaltigen Erfolg auf dem Weg aus der Armut
Durch diese gezielten Impulse verändert sich der Blick vieler Projektteilnehmer: Aus Einzelkämpfern werden Menschen, die einander ermutigen, sich gegenseitig helfen und voneinander lernen. Das stärkt nicht nur das einzelne Unternehmen – es stabilisiert ganze Gemeinschaften. Erfahrungen werden geteilt, Probleme gemeinsam gelöst, Informationen weitergegeben. So entsteht ein Netz aus Unterstützung, das weit über den Rahmen des eigentlichen Programms hinauswirkt.
Joyce bringt es auf den Punkt: „Teilnehmer beginnen, einander nicht nur als Teilnehmer zu sehen, sondern auch als potenzielle Geschäftspartner, als Quelle gegenseitiger Unterstützung oder als Lieferanten.“
„Genau das ist unser Ziel”, ergänzt Tobias, Gründer der Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. „Hilfe zur Selbsthilfe, die langfristig trägt – durch Non-Profit-Mikrokredite, individuelle Beratung, praxisnahe Schulungen und ein tragfähiges Netzwerk im eigenen Umfeld.”
Spenden zur effektiven Armutsbekämpfung
Die Arbeit von Global Micro Initiative e.V. wird ausschließlich durch Spenden finanziert. „Deshalb ist diese Unterstützung nur mit ausreichend Spenden möglich”, führt Tobias aus. „Schon 25 Euro ermöglichen individuelle Beratungen, 75 Euro machen ein sechsmonatiges Einzeltraining in Buchhaltung möglich und 100 Euro finanzieren einen Non-Profit-Mikrokredit – damit Kleinstunternehmer auf den Philippinen und in Indonesien sich auch künftig selbst eine bessere Zukunft aufbauen können.”

Autorin: Silvia