
Dorfentwicklungsprojekt Jineng auf Lombok: Chancen für Kleinstunternehmer
12. August 2025Wie hat sich die Arbeit am Müllberg von Bali mit der neuen Projektleiterin entwickelt? Ist das Dorfentwicklungsprojekt in Jineng auf Lombok gut angelaufen? Und könnte auf Sumba ein neuer Projektstandort entstehen? Tobias Schüßler, Gründer von Global Micro Initiative e.V., reiste nach Indonesien, um genau das herauszufinden.
Global Micro Initiative e.V. engagiert sich neben den Philippinen auch in Indonesien dafür, Armut durch Hilfe zur Selbsthilfe zu bekämpfen. Auf Bali und Lombok fördert die Hilfsorganisation in Armut lebende Kleinstunternehmer durch Non-Profit-Mikrokredite, Schulungen, individuelle Beratungen und gezielte Netzwerkbildung. Um bestehende Projekte weiterzuentwickeln und zu prüfen, ob künftig auch auf der abgelegenen Insel Sumba Hilfe zur Selbsthilfe möglich ist, reiste Tobias Schüßler zu den Projektstandorten – und kehrte mit Eindrücken zurück, die nachwirken.
Mikrokredite und Schulungen für Kleinstunternehmer in Jineng auf Lombok
Im abgelegenen Dorf Jineng begleitet Global Micro Initiative e.V. seit Kurzem in Armut lebende Kleinstunternehmer durch Non-Profit-Mikrokredite, individuelle Beratungen, praxisnahe Schulungen und Hilfe bei der Netzwerkbildung. Während seiner Reise besuchte Tobias einzelne Kleinstunternehmer direkt an ihren Verkaufsständen und sprach mit dem lokalen Team über die nächsten Schritte im Projekt.
„Es war spürbar, wie gut das Projekt in Jineng angenommen wird“, beschreibt Tobias. „Die Menschen haben großes Vertrauen in unser lokales Team. Viele begleiteten uns spontan durch das Dorf – hörten zu, stellten Fragen oder erzählten von ihren eigenen Ideen. Das zeigt, wie sehr unser Hilfe-zur-Selbsthilfe-Ansatz vor Ort angenommen wird.“


Projektarbeit am größten Müllberg auf Bali
Auf Bali stand der Austausch mit dem Team bei der Mülldeponie in Suwung im Mittelpunkt. Dort arbeitet Global Micro Initiative e.V. mit Menschen, die direkt an den Müllbergen leben.
„Ich war beeindruckt, wie offen und herzlich wir empfangen wurden. Die Menschen zeigten uns mit Stolz ihre kleinen Geschäfte und erzählten, wie sich ihr Alltag seit Beginn der Zusammenarbeit verändert hat.“ Besonders lobt er die Arbeit der lokalen Projektleiterin Pradnya: „Sie hat innerhalb kurzer Zeit Vertrauen aufgebaut. Ohne das Engagement unserer Teams vor Ort wäre unsere Arbeit nicht annähernd so wirkungsvoll. Das ermöglicht nachhaltige Entwicklungen – und genau das ist unser Ziel.“
Hilfe zur Selbsthilfe? Erkundung auf der Insel Sumba
Eine weitere Station der Reise war die abgelegene Insel Sumba. Dort leben viele Menschen ohne Strom, ohne Wasser, oft sogar ohne Schuhe. Zugang zu medizinischer Versorgung fehlt nahezu vollständig.
„Ich war geschockt von der Armut auf Sumba“, sagt Tobias. „Menschen laufen kilometerweit zu Fuß, um Wasser zu holen oder im Notfall medizinische Hilfe zu suchen. Sie leben unter Bedingungen, die für uns kaum vorstellbar sind. Diese Reise war wichtig, um besser zu verstehen, ob wir hier künftig helfen können – und wie.“

Ob Global Micro Initiative e.V. auf Sumba aktiv werden kann, wird Tobias nun gemeinsam mit dem Vorstandsteam sorgfältig prüfen. „Dabei geht es nicht nur um die Armut vor Ort“, so Tobias. „Wir prüfen, ob es verlässliche Partnerstrukturen gibt, wie groß das Interesse der Menschen an unserem Hilfe-zur-Selbsthilfe-Ansatz ist – und ob sich ausreichend Spenden gewinnen lassen, um dort langfristig und wirkungsvoll zu arbeiten. All das muss im Vorfeld geklärt werden, um eine Entscheidung treffen zu können.“
Spenden ermöglichen Perspektiven
Ob Dorfentwicklung in Jineng, Unterstützung auf Bali oder ein möglicher neuer Standort auf Sumba – die Arbeit von Global Micro Initiative e.V. wird ausschließlich durch Spenden ermöglicht. Jeder Beitrag hilft, Armut gezielt zu bekämpfen und individuelle Wege in eine bessere Zukunft zu schaffen.

Autorin: Silvia